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Green Commerce Studie des Handelsverbandes und EY

Ausgangslage

Für die "Green Commerce"-Studie des österreichischen Handelsverbandes in Zusammenarbeit mit EY wurden 107 Handelsunternehmen in Österreich zur Nachhaltigkeit befragt. Dabei wurden die gängigsten Branchen (Mode, Lebensmittel, Drogerie, Elektronik, Bücher, ...) berücksichtigt.


Erwartete Auswirkungen von Nachhaltigkeit auf Unternehmen und Branchen

Auf die Frage wie stark sich Nachhaltigkeit in Bezug auf Umwelt, Soziales und Governance auf die Branchen und Unternehmen auswirken zeigte sich, das besonders Unternehmen aus Drogerie & Parfümerie aber auch Buch-, Zeitschriften- und Schreibwarenhandel mit starken spürbaren Auswirkungen auf das eigene Unternehmen rechnen, darunter sorgen sich hauptsächlich große und etablierte Unternehmen mit mehr als 201 Mio. EUR Umsatz mehr als kleinere Unternehmen.

Wenn es hingegen um die erwarteten Auswirkungen auf die eigene Branche geht, beurteilen besonders der Elektronikhandel und die Modebranche diese als stark.

Bei der Investitionsbereitschaft in nachhaltige Projekte/Technologien und Aktivitäten sind jedoch keine größeren Veränderungen im Gegensatz zur letzten Studie von 2021 erkennbar.

 


Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen in Unternehmen

Im 2. Fragenkomplex wurde erhoben, wie tief Nachhaltigkeitsthemen in den Unternehmen verankert sind.

Dabei stellte sich heraus, dass vor allem in großen und etablierten Unternehmen und in den Branchen Drogerie & Parfümerie und Elektronikhandel das Thema Nachhaltigkeit bereits integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Erfreulich ist außerdem, dass dies in 37 % bzw. 40 % aller befragten Unternehmen der Fall ist.

Des Weiteren erwartet sich die Mehrheit aus verstärktem Nachhaltigkeitsengagement geschäftliche Vorteile, wobei hier wieder die Drogerie & Parfümerie sowie die großen und etablierten Unternehmen herausstechen.

Auf die Frage, welche die stärksten Triebfedern für mehr Nachhaltigkeit sind, kristallisierten sich hier vor allem die persönlichen Motive (Überzeugung, Verwandte) und die Konsumentenwünsche heraus.

In einzelnen Geschäftsbereichen fokussieren sich die meisten Unternehmen auf Kreislauf-/Abfallwirtschaft sowie auf Sortiment, Produktanforderungen und Lieferantenauswahl, wobei sich etablierte Unternehmen mehr auf den ersteren und Start-ups auf den zweiteren Geschäftsbereich konzentrieren.

 

 

 


Marktaspekte von Nachhaltigkeit

In diesem Fragenkomplex wurden die Händler befragt, welche Aspekte sie die größte Breitenwirksamkeit auf Konsumenten einschätzen. Hier zeigte sich das vor allem das Sortiment, Angebot von Produkten aus regionaler und/oder nachhaltiger Herstellung, die Vermeidung von Produkt- oder Lebensmittelverschwendung sowie Kreislaufwirtschaft, Müllvermeidung, Recycling, nachhaltige Verpackungen am meisten breitenwirksam eingeschätzt werden.

Im zweiten Punkt wurde abgefragt, welche Nachhaltigkeitsaspekte aktuell im besonderen Fokus liegen. Hier hat vor allem die Kreislaufwirtschaft, Müllvermeidung und nachhaltige Verpackung den größten Anteil.


Stand der Umsetzung aus Händlersicht

Hier stand die Einschätzung des Fortschrittes der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen im Fokus, wobei sich hier wieder vor allem die Drogerie & Parfümerie-Branche am fortschrittlichsten bzw. am weitesten einschätzt.

Es wurden auf die größten Hürden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit eingegangen. Hier spielen vor allem die Unklarheit über Kundenwünsche und deren Zahlungsbereitschaft sowie eine mangelnde Kapitalausstattung für die erforderlichen Investitionen die größte Rolle, wo bei auch hier die beiden Gründe zwischen etablierten Unternehmen (Unklarheit über Kundenwünsche) und Start-Ups (mangelnde Kapitalausstattung) dominieren.

Generell schätzen die Mehrheit der befragten Unternehmen den notwendigen Ressourcenaufwand für die Umsetzung regulatorischer Vorgaben hoch bis sehr hoch ein, wobei hier der Sporthandel einen besonders großen Anteil sieht.

 


Nachhaltigkeits-Governance

Auf die Frage, wer im Unternehmen hauptsächlich für Nachhaltigkeitsthemen verantwortlich ist, beantworteten mehr als 2/3 der Befragten mit "Eigentümer" und mehr als die Hälfte mit "Vorstand/Geschäftsführung"

Die Maßnahme "Nachhaltigkeit als wesentlicher strategischer Eckpfeiler" ist bei 36 % der befragten Händler im Einsatz und ist bei weiteren 18 % gerade in Umsetzung.


Klimawandel und Corporate Carbon Footprint

Auch der Klimawandel als Chance wurde in der Studie bei den Händlern abgefragt. Hier sehen die befragten Unternehmen den Klimawandel eher als Chance als Risiko, wobei die Start-ups optimistischer sind als etablierte Unternehmen.

Aus der Befragung ging außerdem hervor, dass die meisten befragten Händler bereits durch die Folgen des Klimawandels betroffen sind. Hier ist vor allem die Störung der Lieferketten durch blockierte Logistik und Probleme bei Herstellern der wichtigste Grund.

Bezüglich CO₂-Bilanz und ökologischer Fußabdruck ergab die Befragung, dass dieser nur bei 21 % der befragten Händler erhoben wird, und von diesem vor allem im Lebensmittelhandel.

 


Energie und EU-Lieferkettengesetz

Im letzten Fragenkomplex wurden die Händler noch zu Energiemaßnahmen und dem geplanten EU-Lieferkettengesetz befragt.

Auf die Frage, welche Energiemaßnahmen im Unternehmen umgesetzt werden, zeigte sich, dass vor allem bereits Photovoltaik-Anlagen und E-Flotten im Einsatz sind, aber in Zukunft vermehrt auf E-Tankstellen für Kunden und Dach-/Fassadenbegrünung fokussiert wird.

In Bezug auf das geplante EU-Lieferkettengesetz setzen sich bereits 24 % der Händler bereits aktiv damit auseinander, aber jeder vierte kennt das Gesetz bisher noch nicht.


Fazit

Nachdem wir bereits im letzten Blogbeitrag die Nachhaltigkeit aus Sicht der Konsumenten vorgestellt haben, zeigt sich hier, dass sich auch die Händler immer intensiver mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

Die gesamte Studie mit den genauen Zahlen können Sie sich auf den Seiten des österreichischen Handelsverbandes downloaden (Der Teil mit der Händlerbefragung beginnt hier ab Seite 36).


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